Verarbeitendes Gewerbe

Das verarbeitende Gewerbe spielt in Deutschland eine Schlüsselrolle. Ebenfalls wie im Bereich des Automobilbaus vereinen sich in der Branche nicht nur eine riesige Anzahl von Unternehmen, sondern ebenfalls von Zulieferern. Damit sind es eine große Menge an Arbeitsplätzen, die direkt oder indirekt die Branche verarbeitendes Gewerbe tangieren.

Was bedeutet der Begriff verarbeitendes Gewerbe

Laut Definition geht es bei dem Begriff verarbeitendes Gewerbe weniger um die Herstellung von Erzeugnissen aller Art, sondern um deren Weiterverarbeitung. Im Detail bedeutet dies, das die Herstellung von Produkten deren Anfertigung aus einem Rohstoff darstellt. Im Unterschied dazu wird beim verarbeitenden Gewerbe die Herstellung fortgesetzt, es entstehen aus Zwischenprodukten durch die Herstellung sogenannte Endprodukte, welche dann im Handel oder im Internet zum Kauf angeboten werden.

Wer zu dem Wirtschaftsbereich verarbeitendes Gewerbe gehört

Wie gesagt, ist die Bandbreite der Branchen, welche sich zu den weiterverarbeitenden Unternehmen zählen dürfen, breit gefächert. Neben sämtlichen Industriebetrieben, die aus Rohstoffen Zwischenprodukte machen, gehören ebenfalls Branchen wie das Bauen oder die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Unternehmen der Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie, das Investitionsgütergewerbe sowie die Kosmetik- und die Arzneimittelindustrie zum Bereich des verarbeitenden Gewerbes.

Wo ist verarbeitendes Gewerbe in Deutschland angesiedelt

Das verarbeitende Gewerbe hat in Deutschland eine lange Tradition. Bereits mit der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts, als neben der Textil-, der Auto- und der keramischen Industrie ebenfalls Bereiche wie Bauen und Handwerk immer populärer wurden, kristallisierten sich in Deutschland Regionen heraus, die für die Ansiedelung von Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie beste Voraussetzungen boten. Im Fahrzeugbau sowie der textilverarbeitenden Industrie waren dies allerdings andere Regionen innerhalb von Deutschland, als dies beispielsweise im Automobilbau oder in der keramischen Industrie der Fall war. Vielen neuen Unternehmen kam damals auch der Erfindungsgeist, der in Deutschland eine lange Tradition hat, zugute. Dies lässt sich neben dem Automobilbau ebenfalls im Modesektor beobachten.

Das verarbeitende Gewerbe im Zuge der Globalisierung

Heute ist die Situation des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland nicht mehr so rosig wie in dessen Anfangszeiten. Die zunehmende Konkurrenz aus dem asiatischen Raum macht es den Firmen aus der Branche aufgrund des Kostendrucks immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten und vor allem zu verkaufen. Viele Unternehmen verlagern daher die Herstellung ihrer Erzeugnisse ebenfalls ins Ausland, eine Tendenz, die auch die Arbeitsplätze in Deutschland nachhaltig vernichtet. Dennoch ist die Zahl der Unternehmen, die die Herstellung nach wie vor in Deutschland vornehmen, in den vergangenen Jahren gestiegen, das Bauen stellt sogar eine Boombranche dar.